Du leidest unter einer Schweißdrüsenfehlfunktion und spielst mit dem Gedanken, Deine Schweißdrüsen entfernen zu lassen?
Hierzulande sind etwa 2,5 Millionen Menschen von dem Übel des unkontrollierbaren, temperaturunabhängigen Schwitzens im Achselbereich betroffen.
Die als axilläre Hyperhidrose bezeichnete Erkrankung lässt sich nicht mit herkömmlichen „Schweißkillern“ beheben.
Hyperhidrose stellt eine enorme psychische Belastung und soziale Einschränkung dar. Deshalb lassen viele Betroffene ihre Schweißdrüsen entfernen. Für viele Chirurgen zählt die häufig in örtlicher Betäubung durchgeführte Behandlung zu den Routineoperationen.
Hyperhidrose ist die fachmedizinische Bezeichnung für eine Schweißdrüsenüberfunktion. Sie ruft eine starke, übermäßige Schweißbildung hervor.
Die Ausprägung der Erkrankung verläuft individuell unterschiedlich. Wenn Dein Körper in fünf Minuten mehr als 100 mg Schweißsekret produziert, sprechen Mediziner von einer Hyperhidrose.
Viele Erkrankte verlieren einen Großteil ihrer Lebensqualität. Um ihren Leidensdruck zu beenden, lassen viele Betroffene ihre Schweißdrüsen entfernen. Durch diese moderne, effiziente Methode wird die axilläre Schweißproduktion dauerhaft auf ein Normalmaß reduziert. Fachleute sind sich einig: Schweißdrüsen entfernen hilft, den übermäßigen Achselschweiß dauerhaft zu stoppen.
Wenn Du temperaturunabhängig und ohne körperliche Belastung sowie ohne emotionale Einflüsse, wie beispielsweise Angst, Stress und Aufregung, unter anfallsartigen Schweißausbrüchen im Bereich der Achselhöhlen leidest, kann diese Therapie für Dich eine nachhaltige Lösung darstellen.
Ferner ist die Behandlung Erfolg versprechend, wenn Du extrem viel Schweiß produzierst, ohne dass etwaige körperliche Beeinträchtigungen und hormonelle Veränderungen ursächlich sind.
Die als minimal-invasiver Eingriff bezeichnete Operation gilt als bekannteste, effektivste Therapiemaßnahme gegen die axilläre Hyperhidrose. Im Normalfall können die Patienten bereits kurze Zeit nachdem sie sich die Schweißdrüsen entfernen lassen haben wieder ihren gewohnten Lebensstil aufnehmen.
Die ambulant stattfindende Operation wird mithilfe der Tumeszenz-Lokalanästhesie durchgeführt. Diese Narkoseform hat sich im Bereich der operativen Dermatologie bereits bewährt, da sie das Blutungsrisiko, die operativ bedingten Schmerzen sowie das Ausmaß der Schwellung im Operationsbereich enorm vermindert. Sich eventuell bildende nachoperative Verhärtungen, Hämatome und Schwellungen entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit wieder zurück.
Um die Schweißdrüsen entfernen zu können werden zwei Zugänge benötigt. Da die Absaugkanülen jedoch lediglich einen Durchmesser von etwa 3 mm aufweisen, sind die sich oberhalb und unterhalb der Achselhöhle befindlichen Schnitte minimal klein. Durch diese Zugänge wird die Anästhesielösung in die Unterhaut gespritzt. Bereits kurze Zeit später weicht das Schweißdrüsengewebe auf. Nun kann der Absaugvorgang beginnen, bei dem sich ein Großteil der im Achselbereich befindlichen Scheißdrüsen entfernen lassen.
Der Operateur verschließt die beiden kleinen Schnitte mit Klammerpflastern oder vernäht sie locker und legt einen Druckverband an.
Im Allgemeinen kannst Du unmittelbar nach der Operation Dein Alltagsleben wieder aufnehmen und am Folgetag Deinem
Beruf nachgehen. Letzteres gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es sich dabei nicht um eine anstrengende körperliche Tätigkeit handelt, da Du Deine Arme und Schultern noch zwei
Wochen schonen solltest. Mediziner verordnen häufig zur Infektionsvorbeugung ein Antibiotikum als 3-Tage-Therapie.
Zur Operationsnachsorge gehören durchschnittlich ein bis zwei Kontrolltermine.
Direkt nach dem Eingriff sind Deine Achselhöhlen trocken. Da sich die abgesaugten Schweißdrüsen nicht erneuern
können, entfällt der krankheitsbedingte erhöhte axilläre Schweißfluss sofort.
Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich die wenigen verbliebenen Schweißdrüsenzellen regenerieren. In
diesem Fall würde sich eine leichte Schweißdrüsensekretion einstellen. Allerdings fällt diese lediglich geringgradig aus und steht in keinem Verhältnis zu der vor der Operation herrschenden
Schweißdrüsenabsonderung.
Die Befürchtung vieler Patienten, dass es nun zu einer kompensatorischen Schweißübersekretion kommt, bei der die
übermäßige Schweißbildung nun an einer anderen Körperstelle auftritt, weisen Fachleute als unbegründet zurück.
Obwohl der Schwitzvorgang eine natürliche, lebenswichtige Reaktion darstellt, erleidet Dein Körper keinerlei
Nachteile nachdem Du Dir die Schweißdrüsen entfernen lassen hast. Denn die fehlenden axillären Schweißdrüsen übernahmen nur einen Teil der Schweißdrüsentätigkeit.